Happening-Pionier Yoshio Nakajima in Graz Die Neue Galerie in Graz präsentiert seit vergangenem Wochenende neben japanischen Farbholzschnitten auch die frühen performativen Arbeiten von Yoshio Nakajima. In chronologischer Reihenfolge sind zahlreiche Foto- und Videoaufnahmen des Wegebereiters des Happenings und der Performancekunst in Japan und Nordeuropa aus den Jahren 1957 bis 1972 zu sehen. Im Vordergrund stehen hierbei Nakajimas Aktionen zwischen Spiel und Anarchie sowie sein Bruch mit gesellschaftlichen Alltagsroutinen. Dokumente, wie Zeitungsausschnitte und anderes Printmaterial, verorten sein Tun im historischen Zeitkontext.
Trotz seiner Pionier-Rolle ist der Name des 1940 in Kawamoto geborenen Japaners in der internationalen Kunstgeschichte beinahe nicht auffindbar. Aus diesem Grund widmete Kurator Roman Grabner dem in Vergessenheit geratenen Yoshio Nakajima die weltweit erste Retrospektive seiner performativen Kunst, wobei er den Fokus auf die subtile politische Note in seinen Werken legt. „Seine Performances waren an sich nie politisch“, so Grabner, „sie wurden aber stets im situativen Kontext als politisch verstanden.“ Mit seinen öffentlichen Aktionen beeinflusste Yoshio Nakajima zahlreiche Street Art-Performer, unter anderem seine weitaus bekanntere Landsfrau Yoko Ono. Nachdem er 1964 Japan in Richtung Europa verließ und seit 1966 in Schweden lebt, folgten viele weitere internationale öffentliche Auftritte, etwa 1971 bei der „Kunstzone München“, von denen die spektakulären Performances nun in Graz in Erinnerung gerufen werden.
Die Ausstellung „Yosho Nakajima. Out of the Picture“ ist bis zum 9. Juli zu sehen. Die Neue Galerie Graz hat dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt regulär 9 Euro, ermäßigt 3 Euro.
Universalmuseum Joanneum – Neue Galerie Graz
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