Kristalle in der Kunst im Kunstmuseum Bern Die Ästhetik des Kristalls und die allzeitige Faszination für jene glitzernden Mineralien stehen momentan im Zentrum einer Themenausstellung des Berner Kunstmuseums. Von der Romantik bis in die Gegenwart ließen Künstler sich von den magischen und anziehenden Effekten kristalliner und Kostbarkeit vermittelnder Optik inspirieren und nahmen diese in ihre Bildsprache auf. Mit Werken von Caspar David Friedrich über Malereien von Lyonel Feininger, Paul Klee, Fritz Winter und Robert Zandvliet sowie mit Arbeiten von Joseph Beuys bis hin zu Architekten wie Wenzel Hablik oder Hans Scharoun und schließlich mit den Installationen des Künstlerduos Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger schildert die Berner Schau parcourtartig die unterschiedlichen menschlichen Wahrnehmungshorizonte der Natur von Kristallen.
So nutzte beispielsweise Caspar David Friedrich den majestätisch erhabenen gotischen Lichtdom als Sinnbild der Erneuerung. Ferner erweckte Meret Oppenheim ihren Kristallbrunnen mit Wasser scheinbar auf magische Weise zum Leben. Für Joseph Beuys symbolisiert der Kristall den Kältepol analytischen Denkens, den es zu erwärmen gilt. Der Architekt Bruno Taut hingegen übertrug in seiner Arbeit die utopische Idee des gotischen Lichtdoms aus der Romantik in die moderne Baukunst. Kristall- und Pflanzenwachstum stellen das zeitgenössische Künstlerduos Steiner und Lenzlinger gegenüber, indem sie für die Berner Ausstellung Harnstoffkristalle, die Grundlage unseres Kunstdüngers in der Landwirtschaft, wuchern lassen. So setzt sich die Präsentation die Brille des Kristalls auf und zeigt anhand von rund 100 Exponaten einen etwas anderen Blick auf die Kunst.
Die Ausstellung „Stein aus Licht – Kristallvisionen in der Kunst“ läuft bis zum 6. September. Das Kunstmuseum Bern hat mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, dienstags zusätzlich bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 18 Franken, ermäßigt 14 Franken. Zur Ausstellung erscheint ein 224seitiger Katalog, der für 49 Franken erhältlich ist.
Kunstmuseum Bern
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