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Schmuck von Heidi Horten soll bei Christie’s Millionen bringen Christie’s versteigert die einzigartige Schmuck-Kollektion der im vergangenen Jahr verstorbenen Kunstsammlerin und Kaufhauserbin Heidi Horten. Der Erlös der Versteigerung wird der Heidi Horten Foundation in Vaduz zugutekommen, die auch das kürzlich eröffnete Privatmuseum, die Heidi Horten Collection, in Wien trägt. Mit rund 700 Losen renommierter Juweliere wie Harry Winston, Van Cleef & Arpels, Tiffany, Cartier oder Köchert handelt es sich bei der Offerte um die umfangreichste und gemessen am Schätzwert von mehr als 150 Millionen Dollar auch wertvollste private Schmucksammlung, die jemals geschlossen zur Versteigerung stand. Die Schätze werden zunächst unter dem Titel „The World of Heidi Horten“ von Christie’s über Hongkong, Shanghai, Wien, New York, Taipei, Dubai, London und Singapore auf eine Welttournee geschickt, bevor sie schließlich im Mai in Genf unter den Hammer kommen.
Zu den Highlights der Auktion zählt etwa eine dreireihige Naturperlenkette mit einem kissenförmigen rosa Diamantenverschluss von Harry Winston, die auf einen Wert von 7 bis 10 Millionen Dollar geschätzt wird. Zwar kleiner, aber keinesfalls dezenter fällt dagegen ein seltener Diamantring aus. Das Stück wurde von Horten 2015 für den Weltrekordpreis von 30,42 Millionen Dollar erstanden. Ganz so viel wird nun in Genf für die Preziose jedoch nicht erwartet. Christie’s hat für den Diamantring aus dem Hause Cartier 15 bis 20 Millionen Dollar angesetzt. Wie der Standard berichtet, wird allerdings das vielleicht eindrucksvollste Prunkstück der Horten-Sammlung in Genf fehlen: 2018 kaufte Heidi Horten nach einem 14minütigen Bietergefecht bei Sotheby’s einen mit Diamanten besetzten Perlenanhänger, der einst im Besitz der französischen Königin Marie-Antoinette war. Kostenpunkt damals waren stolze 36 Millionen Dollar. | 29.03.2023
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Quelle: Kunstmarkt.com/Maximilian Nalbach |
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Klage gegen Miriam Cahn abgewiesen Das Tribunal administratif de Paris hat eine Klage gegen die Schweizer Malerin Miriam Cahn wegen „Verherrlichung von Kinderpornografie“ abgewiesen. Stein des Anstoßen war Cahns Gemälde „Fuck abstraction!“, das eine zerbrechliche, gefesselte und kniende Figur zeigt, die an einer großen männlichen Gestalt eine Fellatio durchführt. Das Werk ist der derzeit im Pariser Palais de Tokyo zu sehen, wo es Teil der Ausstellung „Ma pensée sérielle“ ist. In der Begründung des Gerichts heißt es, dass Gemälde sei in einem Kontext zu sehen, der eindeutig darauf abziele, die Schrecken des Krieges anzuprangern. Dies entspricht auch der Intention der Künstlerin. Laut Cahn illustriere das Bild, wie Sexualität als Kriegswaffe und als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingesetzt wird.
Die Klage wurde gemeinsam von sechs Interessensvertretungen eingereicht und hatte außerdem gefordert, dass der Ausstellungseintritt nurmehr volljährigen Besucherinnen und Besuchern zu gestatten sein, was nun jedoch ebenfalls richterlich abgelehnt wurde. Die aktuelle Schau im Palais de Tokyo ist Miriam Cahns bislang größte Einzelausstellung. Die Werke sind alle von ihrem feministischen Blick auf Krieg, Flucht und Vertreibung geprägt und Ausdruck ihrer persönlichen Haltung. Die noch bis zum 14. Mai geöffnete Ausstellung wurde bislang nach Angaben des Palais de Tokyo von rund 45.000 Personen besucht. | 29.03.2023
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Quelle: Kunstmarkt.com/Maximilian Nalbach |
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Kunsthaus Zürich: Ost und West im Dialog Das Kunsthaus Zürich wirft einen Blick auf den Dialog zwischen Europa und den islamischen Künsten. Unter dem Titel „Re-Orientations“, zu Deutsch „Um-Orientierungen“ will Kuratorin Sandra Gianfreda die Bedeutung islamisch geprägter Kulturen für die westliche Kunst erfahrbar machen. In rund 170 Exponaten, die von der Mitte des 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichen, zeigt sie die Vielfältigkeit der kulturellen Berührungspunkte zwischen West und Ost und will dabei vor allem die bis heute fortdauernden Wechselbeziehungen und das kreative Potential dieses Dialogs offenlegen. Zusehen sind Arbeiten von Anila Quayyum Agha, Paul Klee, Henri Matisse, Gabriele Münter, Carlo Bugatti, Muhammad Yusuf, Jean-Léon Gérôme, Karl Gerstner, Osman Hamdi Bey, Mariano Fortuny y Madrazo, Lotte Reiniger, Bouchra Khalili, Charles Claude Rudhardt oder Salah al-Din, zudem Werke von vielen unbekannten historischen Kunstschaffende aus Ägypten, Algerien, Indien, Irak, Iran, Marokko, Spanien, Syrien, Tunesien, Türkei und Usbekistan.
Über die Jahrhunderte hinweg erstreckte sich der islamische Raum über unterschiedliche Territorien: von Südost- bis Westasien und von Nordafrika bis zur Iberischen Halbinsel. Die Namensgebung „islamische Künste“ umfasst den Islam als Kultur und trägt neben den geografischen auch den stilistischen und zeitlichen Unterschieden Rechnung. In dieser Hinsicht unterscheidet sich der Begriff „islamisch“ nicht allzu sehr vom Begriff der „westlichen“ Kunst, der ebenso pauschal ist und seine Unzulänglichkeiten aufweist. Als Initialzündung für die Rezeption der islamischen Künste im 19. Jahrhundert wird die erste Weltausstellung in London von 1851 angesehen, auf der neben anderen islamischen Objekten vor allem die Exponate aus dem indischen Mogulreich eine folgenreiche Begeisterung auslösten. Höhe- und Wendepunkt war dann die Münchner Ausstellung „Meisterwerke muhammedanischer Kunst“ von 1910, die islamische Objekte erstmals als „Meisterwerke“ betitelte und ebenbürtig mit den europäischen Spitzenwerken wahrnahm.
Das Thema der Rezeption islamischer Künste ist komplex und vielschichtig. Sandra Gianfreda hat sich daher entschieden, den Fokus auf einige wenige Fallbeispiele zu legen, die exemplarisch für ihre jeweilige Epoche stehen. Sie reichen von Elisabeth Jerichau-Baumanns allegorisch-klischeehafter „Ägyptischer Fellachin mit ihrem Säugling“ von 1872 über Wassily Kandinskys „Arabischen Friedhof“ von 1909 bis hin zu Gülsün Karamustafas pointiert subtilen Werk „The City and the Secret Panther Fashion“ von 2007. Über ästhetische Inspiration bis hin zu gesellschaftskritischen Statements reicht somit das Spektrum der Züricher Schau. „Re-Orientations“ will laut Gianfreda ein Plädoyer der Kunst für eine Fortsetzung des transkulturellen Austausches zwischen Ost und West, Süd und Nord, über ethnische, religiöse und nationalstaatliche Grenzen hinweg.
Die Schau „Re-Orientations. Europa und die islamischen Künste, 1851 bis heute“ ist bis zum 16. Juli zu sehen. Das Kunsthaus Zürich hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie mittwochs und donnerstags bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 23 Franken, ermäßigt 18 Franken; für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre ist er frei. Begleitend erscheint im Hirmer Verlag ein Katalog, der im Museumsshop für 59 Franken erhältlich ist.
Kunsthaus Zürich
Heimplatz 5
CH-8001 Zürich
Telefon: +41 (0)44 – 253 84 84 | 29.03.2023
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Quelle: Kunstmarkt.com/Maximilian Nalbach |
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