Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafik Alter Meister sowie des 19. Jahrhunderts stehen bei Karl & Faber auf dem Plan  
Gut aufgestellt ist das Programm des Münchner Auktionshauses Karl & Faber für seine kommende Versteigerung mit alter Kunst. Die annähernd 400 Losnummern setzen sich aus einem vielfältigen Allerlei teils großer und kostspieliger Berühmtheiten sowie nicht ganz so namhafter Künstler zusammen, deren Arbeiten auch Besitzer übersichtlicher Geldbeutel zum Kauf anregen. Spannend für Liebhaber süddeutscher Rokokomalerei ist eine Wiener Privatsammlung. Teils musealen Charakter haben die Gemälde, die als Bozzetti für Kirchenausstattungen dienten und neutestamentarische Szenen, Martyriumsdarstellungen oder Klosterstiftungen schildern. Besonders glanzvoll sticht die Szene „Christus erscheint dem heiligen Thomas“ von Franz Anton Maulbertsch heraus. Die Ölskizze von 1764 markiert die Grundlage für den Auftrag eines Hochaltargemäldes in der Augustinerkirche St. Thomas im mährischen Brünn. Maulbertsch wählte einen dunklen, gotischen Innenraum, aus dem die zentrale Figur des auferstandenen Christus’ schlaglichtartig hervortritt. Die expressive Physiognomie und die große Farbpalette des Inkarnats zeugen von der virtuosen Meisterschaft des Künstlers. Links zu Christus kniet Thomas im Halbschatten und richtet seinen Arm in Richtung der Seitenwunde des Heilands; einige Apostel ringen sich um das Geschehen. Die durch die Lichtregie sowie die vielen bewegten Gesten aufgebaute Dramatik unterstreicht die mystisch-bewegte Gesamtkomposition. Das österliche Gemälde war bis zum Jahr 1982 im Niederösterreichischen Landesmuseum öffentlich ausgestellt und kam im Anschluss über das Wiener Dorotheum in die heutige Privatsammlung. Wer sich dieses Schmuckstück sichern will, sollte 80.000 bis 120.000 Euro bereithalten. ...mehr  |