Vielfalt und Internationalität ist Neumeisters Rezept für die alte Kunst von Antiken, über Möbel bis zur Malerei  
Recht müde schleppt sich ein Bauernjunge, der schwer mit Krügen und Gepäck beladen ist, durch die Weite der russischen Landschaft. Wenig motiviert und ausdruckslos zieht er seinen Weg entlang. So sah der 1826 in Kursk geborene Realist Konstantin Alexandrowitsch Trutowski das entbehrungsreiche Leben der Landbevölkerung seiner Heimat. Wenig Folkloristisches und Geschöntes schmeichelt dem Blick des Betrachters. Damit korrespondiert auch die tonige, braun- und graulastige Farbwahl. Trutowski malte seinen „Russischen Bauernjungen“, der nun bei Neumeister für 6.000 bis 8.000 Euro zum Verkauf steht, 1892 am Ende des Zarenreiches – kein Wunder, das wenige Jahre später die Russische Revolution die herrschende Klasse hinwegfegte. Etwas charmanter, aber immer noch mit traurigen Augen hat der 1874 in Tiflis geborene Alexander von Salzmann ein russisches Mädchen in einem roten Rock und einem weiten bunten Tuch eingefangen. Sein Aquarell verlangt 1.000 bis 1.200 Euro. Für eine „Mondnacht“ an der Küste nehmen die Neumeister-Experten Ivan Konstantinovich Ajvazovskij in Anspruch und vergleichen das Werk stilistisch mit seinen frühen Arbeiten aus den 1840er Jahren. Da die Bucht unter dem tiefblauen Himmel mit Segelschiff und zwei Fischern am Strand dem bekannten russisch-armenischen Marinemaler nur zugeschrieben ist, stehen entsprechend niedrige 10.000 bis 15.000 Euro auf dem Preisschild. ...mehr  |