Gute Werte für die Alten und Neueren Meister, Zeichnungen, Bücher und Fotografien bei Koller in Zürich  
Unter den großen Malerinnen, die das 17. Jahrhundert in den Niederlanden und Italien in immer noch kleiner Zahl hervorgebracht hat, weiß man von ihr fast am wenigsten: Um 1620 soll Michaelina Wautier geboren sein, sie stammte vielleicht aus Mons im Hennegau, später lässt sie sich einige Zeit lang in Brüssel nachweisen, wo sie möglicherweise 1689 starb. Das schmale Œuvre, das von ihr bekannt ist, umfasst meist großformatige Leinwände unterschiedlichster Genres wie Historienmalerei, Stillleben und Portraits. Zu letzterer Rubrik gesellt sich neuerdings ein weiteres, bislang unbekanntes Exemplar hinzu, das kürzlich in Schweizer Privatbesitz auftauchte und auf Basis stilistischer Vergleiche als Werk Wautiers identifiziert wird: das Bildnis des Jesuiten Martino Martini, der seit 1640 mit Unterbrechungen als Missionar in China wirkte und dort 1661 starb. Die eigentliche Überraschung an dem rund siebzig Zentimeter hohen Bild ist jedoch sein Wert. Denn im Zürcher Auktionshaus Koller wurde es am 22. März für 7.000 bis 10.000 Franken angeboten, was angesichts der bislang eher geringen Marktrelevanz Wautiers nicht ungewöhnlich klang. Doch weit gefehlt: Erst bei 400.000 Franken schlug nach zähem Bietgefecht der Hammer zum Auktionsrekord aufs Pult. ...mehr  |