Mit einem Rekord und einigen hohen Zuschlägen schloss das Dorotheum seine Auktion der Alten Meister ab. Das Publikum zeigte sich aber wählerisch  
Pieter Coecke van Aelst gilt als Universaltalent der flämischen Renaissance. Neben der Malerei entwarf er Tapisserien, Glasfenster, Holzschnitte, Ausstattungen und Goldschmiedearbeiten, womit er sich schnell das Lob von Zeitgenossen und frühen Kunstschriftstellern sicherte. Eine detailverliebte „Anbetung der Könige“, die nun beim Dorotheum in Wien zu haben war, hat Coecke van Aelst mit einer feinen dekorierten Schauarchitektur vor einer ausgefeilten fantastischen Landschaftskulisse geziert. Dabei lässt er das Geschehen im Vordergrund spielen. Jedoch finden sich im Hintergrund genauso spannende Figuren und Bauteile. Die neu zugeschriebene Holztafel der Jahre um 1523 gilt als krönender Abschluss der Gesellenzeit des jungen Malers, der damals in der Antwerpener Werkstatt des Meisters von 1518 tätig war. 400.000 bis 600.000 Euro waren für solch ein seltenes Frühwerk angesetzt, womit das Dorotheum schon deutlich auf einen Höchstpreis aus war. Die Bieter übertrafen die Erwartungen jedoch weit: Erst bei 950.000 Euro war Schluss. Damit sicherte sich die „Anbetung der Könige“ den ersten Platz im Auktionsranking des Künstlers, weit noch vor dem bisherigen Rekordhalter, einem Triptychon mit ebenso einer Anbetung, dem heiligen Joseph und Balthasar, das Sotheby’s im Juli 2018 für 480.000 Pfund in London zuschlug. ...mehr  |