Ein Sammlerleben für ein neues Museum: Bernd Schultz, der ehemalige Chef von Grisebach in Berlin, veräußert seine umfangreiche Grafiksammlung zugunsten eines Exilmuseums  
Als Bernd Schultz im November 2016 ankündigte, sich aus dem aktiven Arbeitsleben beim Berliner Auktionshaus Grisebach zurückzuziehen, hatte er schon gut 50 Jahre den deutschen Kunsthandel entscheidend geprägt. Nach einer Banklehre und dem Studium der Betriebswirtschaft, Kunstgeschichte und Germanistik trat er 1965 in die renommierte Berliner Galerie Pels-Leusden ein, gründete 1986 von hier aus die Villa Grisebach und führte sie an die Spitze der Auktionslandschaft in Deutschland. Dass die Arbeit mit der Kunst auch in eine Liebe zur Kunst mündet, ja sogar die Voraussetzung ist, zeigt heute die umfangreiche Kunstsammlung des 76jährigen. 1958 erwarb Bernd Schultz sein erstes Blatt, ein Portrait von Thomas Mann aus der Hand Marino Marinis, das er sich von seinem Taschengeld abstotterte. Nun hat der rastlose Auktionator ein neues Herzensanliegen. Er will in Berlin ein Exilmuseum gründen, um an die Geschichte der 500.000 Menschen zu erinnern, die die Nazi-Herrschaft aus dem deutschsprachigen Kulturkreis vertrieben hat. ...mehr  |