Christie’s bringt immerhin die Miniabendauktion mit zeitgenössischer Kunst gut über die Bühne  
Was für ein Unterschied! Im vergangenen Herbst, als die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise bereits deutlich zu spüren war, hatte Christie’s in seiner abendlichen Londoner Zeitgenossenauktion rund um die Kunstmesse Frieze immer noch fast fünfzig Werke anbieten und 26 davon im Gesamtwert von 32 Millionen Pfund versteigern können. Im laufenden Jahr, am 16. Oktober, waren es nur noch 25 Offerten für gerade einmal geschätzte 6,8 bis 9,5 Millionen Pfund. Es wird offensichtlich, dass, was für viele Teile der Kulturbranche gilt, jetzt auch der Kunstmarkt deutlich zu spüren bekommt: Die Krise schlägt erst mit einer Verspätung voll durch und damit zu einem Zeitpunkt, da die Wirtschaft bereits wieder von aufklarendem Himmel spricht. Die Leidtragenden der Entwicklung sind die Auktionshäuser, die sich allerdings nicht über mangelnde Kundschaft beklagen können – von den 25 Losnummern blieb nur „Universal recipient 2“ des Inders Jitish Kallat für 50.000 bis 70.000 Pfund ohne ausreichendes Gebot –, sondern vielmehr über die mangelnde Bereitschaft der Kunstbesitzer, ihre Werke im schlechten wirtschaftlichen Umfeld risikoreich zur Disposition zu stellen. ...mehr  |