Bei den Alten Meistern hat das Kölner Auktionshaus Lempertz einige seltene Sujets, geschätzte Klassiker und eine breit gefächerten Auswahl zusammengetragen. Ein eigener Katalog ist diesmal der Skulptur und Kleinplastik gewidmet  
Bis heute ist ungewiss, wie es zur Zerlegung des Eustachius-Altars in der ihm gewidmeten Kirche in Campo di Giove, einem abgelegenen Bergdorf in den Abruzzen, kam. Im Oktober 1902 geschah der nie ganz aufgeklärte Raub oder Verkauf durch den Dorfpfarrer und Sakristan, der den groß angelegten, wohl auf die späten 1380er Jahre zu datierenden Zyklus des Flügelaltars in alle Welt zerstreute. Der aus fünf Tafeln bestehende Hauptteil etwa gelangte in die Sammlung Alberto Saibene in Mailand, weitere sind oder waren in Privatsammlungen in Bergamo, Frankreich, Deutschland sowie den USA beheimatet und andere fanden den Weg zurück ins Museo Nazionale d’Abruzzo in L’Aquila. Immer wieder tauchen dadurch Teile aus dem Gesamtwerks des Maestro di Campo di Giove, der sich eventuell mit Nicolo Olivieri della Pietranziera verbinden lässt, auf dem Kunstmarkt auf. Lempertz offeriert nun in Köln gleich vier Stücke des schicksalhaften Altars, der mit seiner spätmittelalterlichen Bildsprache besticht und zum Orientierungspunkt für die Erforschung der italienischen Eustachius-Ikonografie avancierte. Für 140.000 bis 160.000 Euro sind Szenen „Eustachius, auf der Flucht vor der Pest in Ägypten angekommen, wird von seiner Frau getrennt“, „Der Kaiser Trajan übergibt Eustachius das Kommando seiner Truppen“, „Eustachius führt seine Truppen in den Krieg“ und „Eustachius findet in seinem Heerlager seine Frau wieder“ zu haben. ...mehr  |