Alte Meister und Kunst des 19ten Jahrhunderts bei Koller in Zürich  
Auf der obersten Spitze der Papageientulpe hat sich ein Schmetterling niedergelassen und putzt sich in aller Seelenruhe die Fühler, während von unten eine Eidechse nach oben schielt. Allerlei Getier bevölkert Roelant Saverys ausdrucksstarkes Blumenstillleben von 1612, auch eine Fliege und eine Libelle tummeln sich darauf. Obwohl sie im echten Leben Jäger und Gejagte wären, scheinen sie im Gemälde des Niederländers jeder Realität und Zeitlichkeit enthoben. Auch die kunstvoll angeordneten Blumen blühen eigentlich in unterschiedlichen Jahreszeiten und fügen sich dennoch zu einem prächtigen Bouquet zusammen. Das frühe Beispiel für ein autonomes Blumenstillleben ist ein Sinnbild des Lebens an sich. Der Niederländer Savery gilt zusammen mit Ambrosius Bosschaert d.Ä. und Jacques de Gheyn als Wegbereiter dieser Gattung, und das, obwohl es nur wenige Blumenstillleben von seiner Hand gibt. Das bei Koller nun angebotene Stück ist eines der wenigen aus Privatbesitz. Vor elf Jahren wurde es bei Sotheby’s in London zum bis heute gültigen Auktionsrekord von 1,6 Millionen Pfund verkauft. In Zürich ist es mit 2,8 bis 3,8 Millionen Franken verzeichnet, somit Spitzenlos und das einzige siebenstellig taxierte Objekt der Auktion. ...mehr  |