Bei Sotheby’s in London überzeugten vor allem Marktfrische und restituierte Kunstwerke des Postimpressionismus  
Gaston Lévy war ein erfolgreicher Immobilienmakler und Bauunternehmer in Paris. Der 1977 verstorbene Geschäftsmann war zudem ein Freund der Künste und der Künstler. So legte er zwischen 1929 und 1932 erste Vorarbeiten zu einem Werkverzeichnis der Gemälde Paul Signacs an und baute eine wichtige Kunstsammlung über die großen Händlern seiner Zeit auf, darunter Bernheim-Jeune, Paul Durand-Ruel und Ambroise Vollard. Mit seiner Familie wohnte Lévy in einer exquisit ausgestatteten Wohnung an der Avenue de Friedland, die mit Büchern, Gemälden und Skulpturen angefüllt war. Doch mit der Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten änderte sich das Leben des jüdischen Sammlers. Er musste in Exil nach Tunis fliehen, seine Sammlung wurde vom berüchtigten „Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg“ beschlagnahmt und zerstreut. Die Erben Lévys bemühen sich seit Jahren um Rückführung der geraubten Objekte. Dazu zählt auch Signacs „Quai de Clichy. Temps gris“. Das pointillistische Gemälde aus dem Jahr 1887 kam über den Nazi-Händler Hildebrand Gurlitt auf dessen Sohn Cornelius Gurlitt, wurde 2012 beim „Schwabinger Kunstfund“ in dessen Münchner Wohnung sichergestellt und im vergangenen Jahr an die Nachkommen Lévys restituiert, die es nun bei Sotheby’s versteigern ließen. Der Wert für den leeren Lastkahn, der an einem verhaltenen Tag ruhig am Seine-Ufer des Pariser Vororts Asnières lagert und auf seine Beladung wartet, steigerte sich von 600.000 Pfund auf 1,1 Millionen Pfund. ...mehr  |