Moderne und Zeitgenössische Kunst bei Hauswedell & Nolte in Hamburg  
„‚Der singende Mann’, eine Bronze von 1928, singt … kühn, in freier Haltung, deutlich arbeitend an seinem Gesang. Er singt allein, hat aber anscheinend Zuhörer. Barlachs Humor will es, daß er ein wenig eitel ist, aber nicht mehr, als sich mit seiner Ausübung von Kunst verträgt.“ So beschrieb niemand Geringeres als Bertolt Brecht 1952 Ernst Barlachs Figur „Der singende Mann“. Ob der große deutsche Plastiker des Expressionismus 1928 wirklich Zuhörer intendiert hat, bleibt offen. Denn Barlach zeigt die sitzende Gestalt mit geschlossenen Augen, wie sie sich hin- und herwiegt und im Gesang versunken ist. Schon zwei Jahre später wählte Barlach den Sänger mit dem Galeristen Alfred Flechtheim für sein erstes großes Gussprogramm über 20 Bronzeskulpturen aus. Bis zu Barlachs Tod im Jahr 1938 waren bereits 18 Güsse des singenden Mannes hergestellt worden, was für die Popularität der Plastik schon in dieser Zeit spricht. Heute gehört sie zu den bekanntesten und beliebtesten Werken des Meisters und betritt in den ausgewählten Werken der Modernen Kunst bei Hauswedell & Nolte prominent die Auktionsbühne. Der Hamburger Versteigerer hat für einen posthumen Guss aus den 1970er Jahren 100.000 Euro vorgesehen. ...mehr  |