Christie’s fährt in seiner viertägigen Auktion schwere Geschütze der modernen und zeitgenössischen Kunst auf und erwartet neue Auktionsrekorde  
Während das New Yorker Auktionshaus Sotheby’s auch heuer wieder gewohnt die beiden Frühjahrsversteigerungen klassisch-moderner und zeitgenössischer Kunst im Abstand von einer Woche abhält, fährt Konkurrent Christie’s seine großen Geschütze gleich alle auf einmal auf. Fünf Tage lang, vom 11. bis zum 15. Mai, steht der Rockefeller Center ganz im Zeichen der Kunst des späten 19. bis frühen 21. Jahrhunderts. Den pompösen Beginn macht am Montag eine Suite aus 35 Losnummern beider Abteilungen, die schon Werte der Superlative listet und den teuersten Zuschlag auf einer Kunstauktion anzusteuern scheint. Denn nicht weniger als 140 Millionen Dollar werden für Pablo Picassos „Les femmes d’Alger“ erwartet, eine Paraphrase nach Eugène Delacroix’ gleichnamigem Gemälde, die Picasso 1955 als letzte, sogenannte „Version O“ einer 15teiligen Serie schuf. Damit würde Christie’s die „Three Studies of Lucian Freud“ von Francis Bacon überrunden, die vor eineinhalb Jahren im selben Haus bei 127 Millionen Dollar über den Tresen gingen. Um die 55 Millionen Dollar werden als Schätzpreis für Picassos „Buste de femme (Femme à la résille)“ aus dem Jahr 1938 angegeben, ein buntes Gemälde seiner damaligen Muse Dora Maar in mehrperspektivischer, deformierter Gestalt, das schon Marina Picasso und Jan Krugier ihr Eigen nannten. Dora Maar tritt dann ein weiteres Mal in Gestalt einer Zeichnung Picassos aus dem Jahr 1942 für 4 bis 6 Millionen Dollar auf. ...mehr  |