Hervorragende Resultate für die Meisterstücke der Classic Week bei Christie’s in New York  
Ein wenig nachdenklich und müde schaut er drein, der alte Mann, gelehnt an eine Fensterbrüstung, den Govaert Flinck 1646 auf die Holztafel gebannt hat, gerade so, als ob er seinen Erfolg noch nicht realisiert hätte. Denn die porträtähnliche Charakterstudie des geschätzten Rembrandt-Schülers mauserte sich bei Christie’s zum unangefochtenen Star der Auktion „Old Masters“ in New York. Dafür waren die Zutaten aber auch hervorragend. Die Provenienz lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen und nennt illustre Namen, als ersten den Berliner Unternehmer und Kunsthändler Johann Ernst Gotzkowsky, der auch Friedrich dem Großen mit seinem Rat zur Seite stand, dann die russischen Zaren ab Katharina der Großen, die das charaktervolle Bildnis 1764 noch als Arbeit Rembrandts von Gotzkowsky ankaufte. Die Zarenfamilie gab das Tronie im frühen 20. Jahrhundert an den deutschstämmigen Pelzhändler Wilhelm Friedrich Mertens ab, der es nach der russischen Revolution mit nach Leipzig nahm. Auch die malerische Qualität der Holztafel ließ nicht zu wünschen übrig. Effektvoll hat Flinck den alten Mann mit rotem Samtbarett im Gesicht beleuchtet und lässt die nebensächlichen Partien leicht verschattet. Zudem treten nach der letzten Restaurierung vor einigen Jahren nun die Farben strahlend hervor. ...mehr  |