Ketterer in München verzichtet auf die Alten Meister und offeriert nur Kunst des 19. Jahrhunderts  
Gute Kunstwerke bei den Alten Meister zu akquirieren, ist schwer. Der Markt hält qualitätvolle Ware nur noch selten bereit, und wenn sie da ist, wandert sie meist zu den Auktionsgiganten Christie’s und Sotheby’s oder zu darauf spezialisierten Häusern wie Lempertz oder Dorotheum ab. Folgerichtig klammert nun das Münchner Auktionshaus Ketterer die Kunst vom Mittelalter bis etwa 1800 aus und beschränkt sich auf die Neueren Meister des 19. Jahrhunderts. „Wir beobachten bereits seit geraumer Zeit großes Interesse an dieser Epoche. Über 20 Prozent Neukunden bei jeder Auktion sprechen hier für sich. Im Hinblick auf die nach oben zeigenden Wachstumsraten und die steigenden Verkaufsquoten ist die Entscheidung für die Konzentration auf diesen Bereich eine logische Konsequenz“, resümiert Firmenchef Robert Ketterer. So umfasst der Katalog zur nächsten Versteigerung Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafik der Romantik, der Münchner und Düsseldorfer Schule, der Berliner Malertradition, der beliebten Bergwelten, einiger Deutschrömer bis hin zu Vertretern von Symbolismus und Jugendstil. Sogar den Expressionismus streift das Angebot und führt etwa Radierungen Edvard Munchs an, darunter die zwei skurrilen weiblichen Gestalten im „Nachtcafé“ von 1901 für 5.000 bis 7.000 Euro oder den ein Jahr jüngeren „Leichenwagen“ für 8.000 bis 10.000 Euro, den Munch am Potsdamer Platz in Berlin mit angedeuteten Menschen sah. ...mehr  |