Bücher, alte und neuere Grafik, Handschriften sowie moderne und zeitgenössische Kunst bei Venator & Hanstein in Köln  
Eine Einführung in das heimliche Leben eines diakritischen Zeichens ermöglicht „La cédille qui sourit“. Robert Filliou und George Brecht entwickelten 1969 dieses Multiple, das seinen Anfang wohl in einer deutschen Streichholzschachtel mit einer rot geschriebenen Fünf fand. In der Ziffer erkannten beide die Form einer Cedille, des gekrümmten Häkchens unter einem c in den romanischen Sprachen, das eine besondere Aussprache markiert. Daher ziert den Deckel ihres Multiples seltsamerweise ein Streichholz. Der Titel der „Lächelnden Cedille“ war der Name des Ateliers und der Galerie, die beide im südfranzösischen Villefranche-sur-Mer von 1965 bis 1968 betrieben. In der Tat war es aber sehr schwierig, die Künstler dort zu besuchen, da sie oft abwesenden waren und eher in einem nahe gelegenen Café verweilten. Daher ist auf der Box auch die ehemalige Adresse der Werkstatt angegeben. Obwohl das Atelier in Südfrankreich aufgegeben wurde, scheint es durch das Multiple weiterzuleben, da es im III. Punkt heißt „Was das Cedille sein wird (ist)“. Ganz im Sinne der Kunstströmung Fluxus, der Filliou und Brecht angehörten, durchfließen Humor und das Absurde diese Arbeit und lassen sie gerade deswegen zu einem ständigen Quell der Freude werden. ...mehr  |