„Dem Glauben dienend“: Eine Ausstellung in Halle zeigt sakrales Gerät der Moderne  
Kunsttheorien, die sich dem Axiom der Autonomie der Kunst verschrieben haben, tun sich schwer damit, Geräten für den sakralen Gebrauch mehr als den Status von Kunsthandwerk zuzuerkennen. Die Dinge mögen noch so kunstfertig gearbeitet, noch so technisch gediegen, noch so klug konzipiert sein: Stets folgen die „vasa sacra“ einem theologischen Programm und einem Zweck, die nicht der Kunst selbst entspringen, sondern von „außen“ in sie hineingetragen werden. Auch die sicher berechtigte Frage, inwieweit „Autonomie“ nicht überhaupt nur ein Konstrukt ist, um das handelnde Subjekt zum nahezu ausschließlich gültigen Kriterium für die Bewertung von etwas als „Kunst“ zu erheben, führt das sakrale Gerät zumal des christlichen Kultes nicht aus der Sphäre des Dienend-Handwerklichen heraus. Allenfalls der Wert der Stücke, ihr Alter oder ihre Seltenheit sichern ihnen eine gewisse Aufmerksamkeit. ...mehr  |