Der Erfinder des nach ihm benannten Zinns, Engelbert Kayser, verstarb vor einhundert Jahren. Eine große Retrospektive im Kölner Museum für Angewandte Kunst stellt sein bedeutendes kunstgewerbliches Produkt und seine Person vor  
Gegenstände aus Zinn waren im 19ten Jahrhundert aus der Mode, ja sogar in Verruf geraten. Aufgrund des gesundheitsschädlichen Bleigehaltes lag die Herstellung am Boden. Nur noch Randprodukte wie etwa Deckel für Bierkrüge wurden aus Zinn gefertigt. Spezifische Umstände veranlassten den Kölner Unternehmer und Kunstgewerbehändler Engelbert Kayser gegen Ende des 19ten Jahrhunderts zu einer Änderung dieses Zustandes. Zwischen 1898 und 1906 erlebten die in originellen Jugendstilformen gehaltenen, auf eine besser gestellte Klientel zielenden Gebrauchsgegenstände eine weltweite Blüte. Damals musste man zwischen fünf und einhundert Goldmark anlegen, um ein Stück zu erstehen. Heute variieren die Preise von wenigen Euro bis hin zu vierstelligen Summen. An die 200 Geschirrteile, Behältnisse, Leuchter, Vasen, Dosen, Kannen, Bestecke und vieles mehr der bedeutendsten Marke im deutschen Jugendstilzinn versammelt nun eine sehenswerte Schau im Kölner Museum für Angewandte Kunst, in der auch Engelbert Kayser als umtriebige Figur im neureichen Kölner Establishment vorgestellt wird. ...mehr  |