Die Albertina in Wien präsentiert eine Retrospektive zum Schaffen Gottfried Helnweins  
Ausgestreckt liegt er auf dem Boden: der Körper einer jungen Frau. Sie ist beinahe noch ein Kind, ein Mädchen, blutjung, mit heller Haut und nackt unter der Soldatenuniform, die ihre Blöße nur spärlich bedeckt. Ihre weit geöffneten Augen schauen fassungslos. Nur die kleine Träne an ihrem rechten äußeren Lid verrät, dass das was geschehen ist, gerade erst vorbei ist. Die Gewissheit über den hoffnungslosen Zustand des Mädchens wird immer sicherer. Ihr Mund wirkt auf einmal erstarrt, der Blick leer. Das stille Entsetzen angesichts des eigenen Todes ist dem Kind ins Gesicht geschrieben. „Modern Sleep“ nennt Gottfried Helnwein sein 2005 entstandenes Gemälde, das derzeit im Rahmen einer Personale in der Wiener Albertina zu sehen ist. Es gehört zu jener großen Gruppe hyperrealistischer Darstellungen, in denen der österreichische Künstler sein bevorzugtes Sujet, das verletzte Kind, einmal mehr thematisiert. ...mehr  |