Computerfreak mit Stilempfinden: Der Frankfurter Künstler Michael Riedel experimentiert im Hamburger Kunstverein mit Textfragmenten aus dem Referenzsystem Kunst  
„The quick brown fox jumps over the lazy dog“ – Der flinke braune Fuchs springt über den faulen Hund – so lautet der Titel einer Ausstellung des Frankfurter Künstlers Michael Riedel, die jetzt im Hamburger Kunstverein eröffnet wurde. Wer darin irgendeine tiefere Bedeutung vermutet, der landet schnell bei der Feststellung, dass es sich bei diesem Satz um ein so genanntes Pangramm handelt, einen Satz also, der alle Buchstaben des Alphabets mindestens einmal enthält und deshalb gerne zum Testen von Schreibmaschinentastaturen oder als Blindtext verwendet wird. Willkommen also im Reich der wohlklingenden Bedeutungslosigkeit. Die zehn Leinwände, die Riedel präsentiert, geben weitere Rätsel auf. Alle haben das gleiche Format, nämlich 170 auf 230 Zentimeter, und alle sind nicht etwa bemalt sondern mit Postern beklebt. Michael Riedel füllt die Bildfläche mit typografischem Material, den Quellcodes von Internetseiten und einfachen Farbkreisen. Bei genauerem Hinsehen entdeckt der Betrachter neben verstümmelten HTML-Befehlen und anderen Buchstabenfolgen, die nur Informatik-Insidern geläufig sein dürften, auch einige Begriffe aus dem Kunstbetrieb: MoMA, Picasso, Termine, Eröffnungen, Sculpture, Grafik. ...mehr  |