László Moholy-Nagy – immer wieder eine Entdeckung! Diesmal in der Frankfurter Schirn  
Man muss das nicht Alles verstehen. „Nebenstehend eine Partitur-Skizze zu einer mechanischen Exzentrik, wie ich sie schon heute für verwirklichbar halte. ... I. Bühne. Die II. Bühne (oben) mit aufklappbarer Glasplatte für kleinere Formen und Bewegungen. (Die Glasplatte ist zugleich präparierte Projektionswand für von der Rückseite der Bühne kommende Filmvorführungen.) Auf der III. (Zwischen-) Bühne mechanische Musikapparate; meist ohne Resonanzkasten, nur mit Schalltrichter (Schlag- Geräusch- und Blas-Instrumente). ... Die 1. und 2. Kolonne der Partitur bedeuten in senkrecht abwärtsgehender Kontinuität Form- und Bewegungsvorgänge. Die 3. Kolonne zeigt“ etc. etc. Die dazugehörige Skizze zeigt eine Reihe von Linien, Balken und technoid anmutenden Figuren, die sich zu einem dichten Gespinst und Spiel von Form und Farben verflechten. Man weiß nicht so recht, ob man den dazu gehörigen Text, den der Erfinder bereits 1923, ein oder zwei Jahre vor seiner zeichnerischen Illustration, veröffentlicht hat, ganz ernst nehmen soll. Man weiß ohnehin nicht, ob man diesen Künstler und sein Werk immer so ganz ernst nehmen soll. Doch über alle Zweifel erhaben ist dieser Experimentier, dieser Neuerer der modernen Kunst, dieser Streiter für eine Synthese von Mensch und Technik unbedingt: László Moholy-Nagy. ...mehr  |