Von Wohnhöhlen und Wohnhöllen: Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt mit „Interieur/Exterieur“ eine groß angelegte Ausstellung über das Wohnen in der Kunst  
Rund 330.000 Menschen in Deutschland sind zur Zeit obdachlos, die Dunkelziffer ist womöglich weitaus höher. Sie sind, meist unverschuldet, von einer kulturellen Existenzform ausgeschlossen, die den Alltag der Anderen bestimmt. Die nämlich wohnen in Zwei-Zimmer-Wohnungen oder repräsentieren in Jugendstilvillen, sie hausen in Wohngemeinschaften oder residieren auf Schlössern – je nachdem. Die Zahl der individuellen Wohnstile ist so hoch wie die der Menschen. Der eine richtet sich bloß mit dem Nötigsten ein, den Spanplattenmöbeln eines großen schwedischen Möbelkaufhauses etwa, die bereits jetzt schon den Sperrmüll von morgen darstellen. Andere setzen auf Ererbtes oder Antiquitäten, ganz Fortschrittliche auf hochwertige Designermöbel. Bei den weitaus meisten herrscht wohl das vor, was man vielleicht einen gemütlichen Stilmix nennen würde. ...mehr  |